Lohnt sich das Rücksenden von Flaschen überhaupt?
Ja, es ist klimaschonender aufgrund des geringeren CO2-Verbrauchs.
Annahmen:
- Glasproduktion: Pro Kilogramm Glas fallen bei Altglaszusatz 570 g CO2 an. Der Altglasanteil an der Produktion kann bei Grünglas bis zu 90 % betragen.
- Transport: Pro Kilogramm Fracht fallen bei LKW-Transport 5,5 g CO2 auf 100 km an.
- Pakettransport: Für ein Paket mit 12 leeren Flaschen fallen 0,5 g CO2 pro km an.
- Spülen: Beim Spülen einer Flasche fallen etwa 5 g CO2 an.
Variante 1: Die Flasche wird im Altglascontainer entsorgt, der Winzer füllt eine neue Flasche:
Unsere Flaschen haben eine Masse von durchschnittlich 415 g. Bei der Produktion einer solchen Flasche werden etwa 237 g CO2 frei.
Das Altglas wird vom Altglascontainer zur Glashütte transportiert, die neuen Flasche von der Glashütte zum Winzer. Die nächsten Glashütten liegen etwa 300 km von Bad Kreuznach entfernt, für den Transport fallen damit etwa 2 mal 7 g CO2 an: 2 x 300 km x 5,5 g CO2 x 0,415 kg / 100 km = 14 g CO2.
Damit haben Produktion und Transport der Flasche zum Winzer etwa 250 g CO2 freigesetzt.
Variante 2: Die Flasche wird wieder verwendet
Für das Spülen einer Flaschen fallen etwa 5 g CO2 an.
Wie weit könnte eine Flasche mit einem Paketdienst transportiert werden, bis 245 g CO2 anfallen?
Pro Kilometer werden beim Paketversand von 12 leeren Flaschen 0,5 g CO2 frei, also 0,042 g CO2 pro Flasche. Wenn die Flasche von Cuxhafen nach Bad Kreuznach zurücktransportiert wird, fallen für diesen 588 km langen Weg 24,5 g CO2 an: 588 km x 0,042 g CO2/km = 24,5 g CO2.
Die Rücksendung samt Spülen verbraucht ein Zehntel der CO2-Menge, die bei Verwendung einer neuen Flasche anfiele! Damit beim Rücktransport genauso viel CO2 anfiele, wie bei der Verwendung einer neuen Flasche, könnte sie theoretisch von Mekka oder Dakar aus auf den Weg geschickt werden.
Wann ist ein Wein „trocken“?
Die Angabe „trocken“ ist für Wein EU-weit gesetzlich geregelt: So gilt Wein mit bis zu 4 g/l Zucker generell als trocken. Wenn der Wein bis zu 9 g/l Zucker enthält, darf er ebenfalls als „trocken“ bezeichnet werden, aber nur, wenn er ausreichend Säure enthält. Die Säure darf bis zu 2 g/l weniger sein als Zucker.
Die (titrierbare) Säure wird hierfür als Gramm Weinsäure ausgedrückt, unabhängig von der tatsächlichen Säurezusammensetzung.
Ein Beispiel: HEFtig II enthält 6,1 g/l Zucker. Er darf dennoch als trocken bezeichnet werden, da sein Säuregehalt mit 5,4 g/l nur 0,7 g/l geringer ist. Hätte er nur 4,0 g Säure, wäre er als „halbtrocken“ zu bezeichnen.
Das Glycerin, das etwa die gleiche spezifische Süßkraft hat wie Glucose, bleibt bei dieser Einstufung unberücksichtigt. Dabei trägt Glycerin bei unseren Weinen etwa 40% zu ihrer Süße bei, ein für trockene Weine typischer Wert.
Warum schmecken Säuren sauer?
Die Säureempfindung beim Schmecken korreliert nicht mit der Säurestärke (ausgedrückt als pKs-Wert). So müssen anorganische Säure wie beispielsweise Salzsäure 60 bis 300fach stärker konzentriert sein als organischen Säuren, um wahrgenommen zu werden. Für die Auslösung der Säureempfindung müssen die Säuren zunächst in undissoziierter Form in die Rezeptorzelle hinein gelangen, was den organischen Molekülen leichter gelingt als den Anorganischen. Erst im Innern der Rezeptorzellen wird durch die Abspaltung des Protons die saure Empfindung ausgelöst.
(vgl. ROPER, STEPHEN D. (2007), https://link.springer.com/article/10.1007/s00424-007-0247-x)